METHODEN UND ZIELE
Um was es geht
Es geht um Bilder. Um ganz andere Bilder – um diejenigen nämlich, die nicht als Bilder gedacht waren; um diejenigen, die unter der Hand wurden: ohne Bleistift, ohne Pinsel, ohne Fotoapparat – aber mit Autofocus für das Wesentliche.

Sherlock Holmes hat es formuliert, Polizei und FBI Beamte haben es bestätigt: je gewöhnlicher ein Fall ist, umso schwieriger ist eine Lösung zu finden; am ungewöhnlichsten sind Kunstwerke! Daher liegen die herausfordernsten künstlerischen Probleme heute in den Dingbildern des Alltags.

Deutlich wird, welcher Reichtum auf uns wartet, wenn wir bereit sind, auch Nebensächlichem geduldig, sorgfältig und respektvoll zu begegnen. Sinnlosigkeiten, wie eine Feder im Bücherregal, ein Kreideherz an der Wand oder Einritzungen in Tischkanten im Klassenzimmer, werden plötzlich bedeutungsvoll.

Unsere Arbeit in sozialen Einrichtungen, in Wirtschaftsunternehmen oder im Alltag sind Näherungsprozesse an vorgefundene Gegebenheiten. Nichts ist – wie ein Kursangebot etwa – von außen nur hineingetragen: Alle Projektideen und ihre Entfaltungen sind aus den vor Ort gegebnen jeweiligen Verhältnissen und nur für diese entwickelt. Unsere Arbeit ist Gestaltung konkreter sozialer Räume.

Dabei arbeiten in der Regel eine Künstlerin und ein Künstler gemeinsam in einem Projekt zusammen. Das Co-Künstler-Team/Künstler-Tandem wird seinerseits von Kollegen supervidiert und unterstützt.

Primäres Ziel des Studiums
Primäres Ziel des Studiums ist es daher, auf die situativen Gegebenheiten und spezifischen Anforderungen von Menschen in öffentlichen, unternehmerischen und institutionellen Bereichen vorzubereiten und die Studierenden zu kompetenter künstlerischer Kooperation mit ihren Partnern und miteinander im Künstler-Tandem zu befähigen. Das Studium forciert analytische Fähigkeiten professioneller Künstler und befähigt zu kompetenter Mitarbeit in Bildungseinrichtungen und Unternehmen.

Dazu bietet die Freie Landesakademie Kunst zwei Studienschwerpunkte: den Schwerpunkt "Visual Profiling" und den Schwerpunkt "Individuelle Künstlerische Entwicklungsbegleitung".

Ausweitung traditioneller künstlerischer Handlungsfelder
Das Studium zielt auf eine Ausweitung traditioneller künstlerischer Handlungsfelder und ermöglicht den Absolventen neue Formen der Kooperation in Wirtschaft und Bildung. Der Relevanzbereich für Künstlerinnen und Künstler wird erweitert.

Didaktik und Methodik
Das Studienangebot ermöglicht eine experimentelle Übungshaltung der Studierenden und ist eine Form forschenden Lehrens und Lernens. Für einen erfolgreichen Abschluss des Studiums setzen wir auf eine Vielfalt von Formaten und ihr Zusammenwirken: Begleitung und aktive Teilhabe an laufenden Kooperationprojekten, Vortrag, Referat, moderiertes Gespräch, Erörterung von Fallbeispielen, gestalterische Übungen und Besprechung eigener Arbeiten (coachende Lernbegleitung) und weiterführender Literatur, individuelle Mitarbeit und Mitarbeit in Arbeitsgruppen. Erwartet wird aktive, engagierte Teilnahme.